Patentreffen 2012


Bei unserem Patentreffen 2012 konnten wir uns über zwei ganz besondere Gäste freuen: Meine Tante Sor Maria Virginia, Mitgründerin des Projekts, ist zusammen mit einer weiteren Projekt-Helferin aus Peru angereist. Ein glücklicher Zufall hat sie aus beruflichen Gründen nach Europa geführt - da war ein Besuch in München natürlich ein Muss!

Meine Tante hat sich sehr gefreut, einige Paten aus Deutschland endlich mal persönlich kennenlernen zu dürfen und bei dieser Gelegenheit von ihrem Land und dem Projekt "Hilfe für Kinder Peru" sowie ihrem eigenen Projekt "Albergue" zu berichten. Sie erzählte von der allgemeinen Situation der Familien in Peru, wie sie leben, was sie brauchen und wie die Lebensbedingungen in den Slums vor Lima sind. Zudem stand sie natürlich allen Paten auch für persönliche Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Damit sich die Paten ein besseres Bild von der Situation vor Ort machen können, zeigten wir auch zwei Filme, die meine Tante vor Ort selber gedreht hat. Sie zeigen die Häuser der Kinder, die Schulen, die Familien und einige Patenkinder haben auch ein paar Begrüßungssätze für ihre Paten gesprochen - ein persönliches Kennenlernen wird in den meisten Fällen ja leider nicht möglich sein.

Ein besonderes Highlight hat Schwester Miriam, die Begleiterin meiner Tante, die auch einige unserer Patenkinder vor Ort betreut, noch vorgeführt: sehr gekonnt und im original peruanischen Kostüm führte sie uns den typisch peruanischen Tanz "La Marinera" vor - das Publikum war begeistert!

Ich bedanke mich bei meiner Tante Sor Maria Virginia und Schwester Miriam für ihren Besuch, bei meiner Mutter für ihre Unterstützung und natürlich bei den zahlreichen Paten, die aus ganz Deutschland angereist sind!

Ich freue mich jetzt schon auf unser nächstes Patentreffen!

Anbei ein paar Impressionen von dem Patentreffen 2012:

Treue, langjährige Paten Familienfoto - auch meine Tante aus Deutschland unterstützt mein Projekt seit Beginn Schwester Miriam tanzt die Marinera La Marinera im original peruanischen Kostüm Das Publikum war begeistert Die Paten schauten sich begeistert die Filme aus Peru an Patentreffen 2012



Unsere Paten zu Besuch in Peru


Einige Paten haben ihre Patenkinder bereits vor Ort in Peru besucht - sei es im Urlaub, als Praktikant oder als soziale Hilfe. Was sie dort erlebt haben und ihre Eindrücke, erzählen sie hier auf dieser Seite:



"Endlich können wir unser Patenkind mal persönlich kennenlernen!"
...diesen Traum erfüllten sich zwei unserer Paten und berichten von ihrer Reise nach Peru:

Unsere Reise nach Peru vom 26. Februar bis 26. März 2011
Am 26. Februar 2011 war es so weit: André und ich starteten nach Peru. Endlich!!
Die erste Woche verbrachten wir im Konvent, welcher die Kinder von „Patenkinder Peru“ unterstützt. Gleich an unserem ersten Tag fuhren wir gemeinsam mit Sor Maria Virginia und einer weiteren Schwester nach Mi Peru, um unseren kleinen Luis zu besuchen. Luis lebt mit seiner Mama, die ein weiteres Kind erwartet, seinem älteren Bruder Jean Pierre und seiner behinderten Schwester Angela in einem Anbau neben dem Haus der Oma. Die Schwester und der Bruder von Luis‘ Mutter leben ebenfalls in den kleinen Räumen. Die Wände sind aus Holz, der Boden aus Lehm. Sie leben dort wirklich in einfachsten Verhältnissen. Als wir ankamen, war es bereits richtig warm. Wir holten eine weitere Schwester ab, die sich um die Kinder in Mi Peru und Pachacutec kümmert. Luis und sein Bruder begrüßten uns aufgeregt. Wir lernten auch seine Mutter, seine Schwester und die Geschwister der Mutter kennen. Luis und sein Bruder präsentierten uns stolz die Motive auf ihren T-Shirts und zeigten uns ihr Haus, den Innenhof, ihre Katze. Luis‘ Mama war sehr freundlich und erzählte uns von den Kindern und ihrer beschwerlichen Schwangerschaft. Wir brachten einen Koffer voller Baby- und Kinderkleidung mit, die wir von Freunden geschenkt bekommen hatten. Natürlich konnten die Jungs es kaum erwarten, ihr Geschenk auszupacken: ein Tor mit Fußball! Luis ist ein sehr aufgeweckter Junge, der immer tobt und herumläuft. Er hat viel Energie. Sein Bruder Jean Pierre ist ihm sehr ähnlich, in seiner Entwicklung aber ein bisschen zurück. Die Schwester Angela ist schwer behindert, kann leider nur wenig von ihrer Umgebung wahrnehmen und liegt die meiste Zeit in ihrem Bett. Ein trauriges Bild! Luis‘ Mama erwartet nun ihren dritten Sohn. Ihre Geschwister und ihre Mutter unterstützen sie mit den Kindern. Wir konnten noch ein bisschen mit den Jungs Fußball spielen. Der Besuch war sehr schön. Es war beeindruckend, die Wohnverhältnisse und den Alltag von Luis mit eigenen Augen zu sehen!
Von Luis fuhren wir weiter zum Kindergarten, den er und viele andere Patenkinder besuchen. Er wird von den Schwestern betrieben. Wir konnten uns einen Eindruck von den verschiedenen Gruppenräumen machen. Luis‘ Oma arbeitet in der Küche des Kindergartens. Wir lernten auch sie kennen und bekamen Blumen und Wandteppiche aus Alpaca-Fell als Dankeschön für unsere Patenschaft! Damit hatten wir gar nicht gerechnet und haben uns sehr gefreut. Im Kindergarten lernten wir auch Damarys kennen, der wir das mitgebrachte Geschenk ihrer Patin überreichten. Damarys war extra mit ihrem Papa, einem sehr liebevollen Mann, der seit seiner Kindheit an Kinderlähmung leidet, in den Kindergarten gekommen. Sie ist ein schüchternes und zurückhaltendes Mädchen, hat sich aber sehr über das Päckchen gefreut!
Wir fuhren weiter nach Pachacutec, wo auch Damarys‘ Familie lebt. Die Zustände hier waren – auch wenn es kaum möglich zu sein schien – noch bedrückender als in Mi Peru. Die Familien lebten dort in einfachsten Hütten, zum Teil aus Matten und Stoff ohne Dächer. Wir besuchten die Familie von Aron, dem Patenkind einer Freundin. Aron hatte unseren Besuch schon erwartet! Er lebt gemeinsam mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder Rafael in einer Holzhütte. Durch eine Spendenaktion bei betterplace konnte die ärmliche Situation der Familie sehr verbessert werden. Die Kinder haben ein eigenes Hochbett bekommen, es gibt einen Herd und einen kleinen Schrank für die Lebensmittel. Außerdem zeigte uns Aron, dass eine Toilette und ein Waschbecken angeschafft wurden, die in den nächsten Tagen angeschlossen werden sollten. Ein Badezimmer haben die wenigsten Familien. Auf dem Grundstück stehen zwei weitere Hütten. In einer lebt die Schwester der Mutter mit ihrer Familie, das jüngste Kind war erst wenige Wochen alt. In der anderen lebt die Oma, mit der es immer wieder Auseinandersetzungen gibt. Zu unserem Besuch hatte sich die Lage aber entspannt und die Frauen arbeiteten gemeinsam an T-Shirts, die sie auf dem Markt verkaufen wollten. Aron, Rafael und ihre Cousins zeigten uns das Grundstück, den Entenstall und ihre Spielsachen.
Inzwischen war es Mittag, es war unglaublich heiß und es lag ein unangenehmer Geruch in der Luft, der auf die hygienischen Bedingungen in dem Viertel zurückzuführen war. Aron und Rafael bekamen Kleidung und Spielzeug von ihrer Patin. Aron freute sich besonders über sein Flugzeug, da er einmal Pilot werden will! Der Besuch war sehr bewegend. Aron ist ein für sein Alter sehr ernster Junge, dem man anmerkt, dass er schon viel durchgemacht hat. Er profitiert sehr von der Patenschaft und hat nun ein bisschen Hoffnung, dass es ihm einmal besser gehen wird.
Unser erster Ausflug endete in Mi Peru, in einer Außenstelle des Konvents. Wir wurden dort nett empfangen und aßen mit den Schwestern zu Mittag. Außerdem lernten wir Elias kennen, der uns sofort begeistert umarmte. Elias ist ebenfalls ein Patenkind der Organisation, das seit einigen Wochen im Konvent untergebracht war, da sein alleinerziehender Vater, der ein Alkoholproblem hat, sich nicht gut um die Familie kümmern konnte und die Kinder sehr vernachlässigt hatte. Elias ging es bei den Schwestern richtig gut. Er war lebhaft, erzählte viel und wollte unbedingt ein Foto mit uns machen!
Am nächsten Tag ging es direkt weiter… Wir sollten Juan kennen lernen! Er kam mit seiner Mutter und seiner Schwester in den Konvent, von wo aus wir zurück zur Wohnung der Familie fuhren. Die Kinder stürmten direkt auf uns zu und begrüßten uns aufgeregt. Während der Autofahrt war Juan aber unheimlich schüchtern und sprach kaum ein Wort. Seine Mutter erzählte viel von der Wohnsituation, ihrer Familie, der Schule der Kinder. Es bedrückte uns sehr, dass Juan in der Schule von seinen Lehrern geschlagen wurde. Er hat nun aber die Schule gewechselt und wir hoffen, dass es dort besser läuft. Die kleine Familie teilt sich ein Zimmer, in dem Platz für ein Hochbett, einen kleinen Herd und einen Tisch ist – dann ist das Zimmer aber auch schon voll! Das Badezimmer teilen sie sich mit 6 anderen Familien. Juans Mutter ist eine sehr verantwortungsvolle Person. Sie hält die kleine Wohnung sehr ordentlich und achtet darauf, dass Juan und seine Schwester immer gepflegt aussehen, zur Schule gehen und alles haben, was sie dort an Materialien brauchen. Sie bringt die Kinder auch immer hin und holt sie ab. Juan und Daniella zeigten uns ihre Zeugnisse – alles 1en, zum Teil sogar mit Auszeichnung! Wir waren sehr beeindruckt davon, wie die Familie es schaffte, trotz der ungünstigen Umstände das Beste aus ihrer Situation zu machen. Die Kinder waren sehr gut erzogen, ruhig und höflich. Sie freuten sich natürlich über die mitgebrachten Geschenke, packten sie aus und strahlten!
Da der Besuch viel zu kurz war, um die Familie richtig kennenzulernen, luden wir sie einige Tage später noch einmal in den Konvent ein. Von dort aus fuhren wir zusammen ins Zentrum von Lima. Die Kinder waren sehr aufgeregt, weil sie erst zweimal dort gewesen waren. Wir sahen uns den Hauptplatz und die Kathedrale an, gingen ein Eis essen und dann weiter in die Katakomben von San Francisco, wo wir eine Führung machten. Die Familie freute sich riesig! Juans Mutter erzählte, dass sich die Kinder das schon lange gewünscht hatten, sie es aber nie ermöglichen konnte. Wir tranken noch eine Incakola zusammen, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Am nächsten Tag verließen wir Lima, um drei Wochen durch Peru zu reisen. Es war eine unglaubliche Zeit in diesem vielseitigen Land – Strände, Wüsten, Berge, Seen, Regenwald – und überall trafen wir auf lebensfrohe und hilfsbereite Menschen.
Zurück in Lima trafen wir uns am letzten Tag vor unserem Abflug ein letztes Mal mit Juan und seiner Familie. Vom Konvent aus gingen wir zum Strand, wo ein großer Spielplatz ist. Juan und seine Schwester spielten ausgelassen! Seine Mutter erzählte uns mehr von sich, ihren Geschwistern und Eltern, auch von Juans Vater, der leider nie für seine Familie da war. Wir machten einen gemeinsamen Strandspaziergang. Die Trennung von der Familie war sehr, sehr traurig. Juan und Daniella sind uns richtig ans Herz gewachsen und wir wünschen uns sehr, sie einmal wiederzusehen!

Ina und Andre haben alles auf Fotos festgehalten - hier nur eine kleine Auswahl daraus:

Ina mit ihrem Geschenk für Patenkind Luis Ina übergibt Damarys das Geschenk ihrer Patin Ina mit Damarys und ihrem Vater Ina mit Aron und seiner Familie - Aron zeigt stolz sein Flugzeug Ina und Andre mit dem kleinen Elias Ina und Andre bei Juans Familie Ina und Andre machen einen Ausflug mit Juan und seiner Familie - hier vor der Kathedrale in Lima



Zu Besuch bei den Patenkindern
Zwei unserer Patinnen auf peruanischen Spuren - Angelika und Livia haben ihre Patenkinder persönlich in Peru besucht und berichten hier von ihren Erlebnissen:

Unsere Reise nach Peru vom 12. Mai – 3. Juni 2010
Angefangen hat alles mit unserer großen Leidenschaft für das Reisen durch Lateinamerika. Als uns das Reisefieber Anfang 2010 erneut packte, stellte sich die große Frage, wohin es nun diesmal gehen sollte? Doch die Entscheidung war schnell gefallen, da wir die Reise gerne mit einem Besuch bei Angelikas Patenkind, Lucy Tany Fernandez Gamarra verbinden wollten. Die Patenschaft besteht nun seit Dezember 2008 und der Wunsch Lucy persönlich kennenzulernen war von Anfang an sehr groß.
Nach dem langen Flug holte uns Sor Maria Virgina persönlich am Flughafen in Lima ab. Wir waren von Anfang an, von ihrer Person, dem Kloster und der Gastfreundschaft aller beeindruckt. Bereits für den nächsten Morgen hatte Sor Maria Virginia den Besuch bei Lucy in Pachacutec organisiert und uns auch dorthin begleitet. Auf dem Weg dorthin holten wir Sor Porfi, eine Schwester die sich intensiv mit den Kindern beschäftigt, ab.
Der Besuch bei Lucy und ihrer Familie war überwältigend und sehr bewegend. Wir wurden sehr herzlich von der großen Familie empfangen und gleich in die Arme geschlossen. Lucy, ihre Eltern und ihre 6 Geschwister teilen sich ein kleines Zimmer in den ärmsten Verhältnissen. Man gewinnt trotzdem den Eindruck, dass Lucy sehr fröhlich und aufgeschlossen ist. Wir lernten in der kurzen Zeit viel über das harte Leben in den Slums von Lima kennen. Lucys Mutter arbeitet, wie viele andere in der Nachbarschaft, sehr hart, um ihren Kindern das Nötigste bieten zu können. Obwohl uns der Abschied sehr schwer fiel und wir am liebsten noch länger geblieben wären, stand sofort fest, dass wir Lucy noch ein weiteres Mal besuchen würden bevor es wieder zurück nach Deutschland geht!
Da Livia ebenfalls eine Patenschaft übernehmen wollte, erzählte uns Sor Maria Virginia von einem kleinen Mädchen namens Angely, die alleine mit ihren 2 Brüdern in einer kleinen Hütte lebt, da die Mutter ihre Familie vor 2 Jahren verlassen hat. Der Vater arbeitet den ganzen Tag in einer Werkstatt und kommt erst spät nach Hause. Die Geschichte hat uns sehr bewegt und wir wollten die drei kennenlernen. Nach dem Besuch bei Lucy hat uns Sor Porfi dann zu den Geschwister gebracht. Wie in den größten Teilen der Slums, leben auch diese Kinder ohne Wasser und Strom und teilen sich zu viert ein Bett! Für Livia stand sofort fest, dass Sie die Patenschaft für die Geschwister übernehmen will.
Schweren Herzens trennten wir uns von den Kindern und setzten unsere Reise durch Peru fort. So lernten wir die vielen Facetten Perus, von der Wüste über die Anden bis zum Meer, kennen und waren von der Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Peruaner begeistert. Trotz der schönen Landschaft Perus wird man immer wieder mit der Armut des Landes konfrontiert. So sieht man überall Kinder, die schon früh mit Betteln, Singen oder Verkaufen ihr Geld verdienen müssen.
Danach entschlossen wir uns, auf Anraten von Sor Maria Virginia, ein weiteres Haus des Ordens San José de Cluny, im Norden des Landes zu besuchen. In Cajamarca, besser gesagt in einem kleinen Dorf names „Llacanora“, wo uns Sor Margarita, Sor Maria Theresa, eine weitere Schwester sowie zwei Novizinnen herzlich empfingen, lernten wir eine arme Familie kennen, die von dem Kloster unterstützt wird. Bevor das Kloster der Familie, Material für den Bau eines Lehmhauses zur Verfügung gestellt hat, lebte diese in einer Hütte, die so klein war, dass man nicht einmal darin stehen konnte. Die Kinder haben weder Schuhe noch saubere Kleidung. Sie können nicht zur Schule gehen, da das Geld kaum für das Nötigste ausreicht. Für das jüngste Kind der Familie Luz Clarita, ca. 2 Jahre alt, hat sich glücklicherweise bereits eine Patin gefunden.
Nach 3 erlebnisreichen Tagen in Llacanora näherte sich unsere Rückreise nach Deutschland. Wieder in Lima angekommen, begleitete uns Sor Porfi ein weiteres Mal zu Lucy und Angely und ihren beiden Geschwistern Elias und Albert. Wir haben die Zeit mit unseren Patenkindern und den Nachbarskindern sehr genossen und hatten viel Spaß mit ihnen, da sie alle sehr aufgeschlossen und aufgeweckt waren. An dem selben Tag führte uns Sor Porfi ebenfalls zu der Mutter von Melanie Fiorella Justiniano Rojas, einem Mädchen das an einer angeborenen Fehlentwicklung leidet und von der Taille abwärts gelähmt ist. Die Mutter von Melanie ist sehr dankbar für die Unterstützung, die ihre Familie von Melanies Patin erhalten hat. So kann Melanie nun regelmäßig zur Schule gehen und das Haus konnte ein wenig verbessert werden. Neben dem Kauf eines Gasherdes und einer weiteren Matratze wurde auch das Dach ausgebessert. Leider war Melanie selbst an dem Tag nicht da, weil sie in der Schule war. Dennoch haben wir ihrer Mutter den Brief ihrer Patin vorgelesen, worüber sie sich sehr gefreut hat.
Ein weiteres Hilfsprojekt des Klosters San José de Cluny, das uns Sor Porfi vorstellte, ist das Kinderzentrum „Nannet“ in Mi Peru. Dort können Eltern ihre Kinder für einen geringen Beitrag zur Betreuung abgeben, während sie arbeiten gehen. Der Hort ist in Gruppen unterschiedlicher Altersklassen aufgeteilt in denen die Kinder betreut und gefördert werden. So hat das Zentrum z.B. ein eigenes Atelier in dem die Kinder nähen lernen. Die selbst produzierten Sachen werden anschließend verkauft. Des Weiteren beinhaltet das Zentrum einen Raum in dem arme Familien, Second Hand Ware günstig kaufen können.
Es war für uns eine ganz besonders wertvolle Erfahrung, unsere Patenkinder sowie das Leben in den Slums von Lima, persönlich kennenlernen zu dürfen. Es war beeindruckend zu sehen, was die Schwestern des Ordens San José de Cluny vor Ort bewirken. Zu sehen, wie die Schwestern sich für die Kinder einsetzen und zu wissen, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird, bestärkt uns in unserm Entschluss, einen kleinen Beitrag zu ihrer Hilfe zu leisten.
Zum Schluss möchten wir uns noch ganz herzlich bei allen bedanken, die uns während unseres Aufenthalts unterstützt und vieles erst ermöglicht haben. Ein ganz besonderer Dank gilt Sor Maria Virginia, Feli sowie allen weiteren Mitarbeitern des Klosters, die uns den Aufenthalt so schön wie möglich gestaltet haben.
Ein ebenso großer Dank gilt Sor Porfi, die uns auf unser Bitten, insgesamt bei 3 Besuchen in den Slums begleitet hat.
Auch alle anderen Schwestern sorgten sich liebevoll um uns, indem sie uns insbesondere mit leckeren peruanischen Früchten und leckeren Gerichten verwöhnten.

Anbei ein paar Impressionen von Angelika und Livia:

Livia mit zwei Patenkindern Livia und Angelika mit Patenkindern Livia verteilt Gummibärchen Gruppenfoto Livia mit zwei Patenkindern Angelika vor dem Haus eines Patenkindes Patenkind zeigt Angelika stolz die Hausaufgaben Angelika mit der Patenfamilie Angelika - großes Dankeschön Livia mit einem Patenkind



Hilfe vor Ort
Unsere erste Volontärin, Andrea Ertl, war für ein halbes Jahr in Peru, um meiner Tante vor Ort zu helfen. In einem ausführlichen Bericht erzählt sie uns von ihren Erlebnissen:


Bericht von Andrea Ertl:
Sechs Monate in Peru - Mein Auslandsaufenthalt bei den Schwestern von San José de Cluny von September 08 bis Februar 09

Es war schon immer ein großer Wunsch von mir, mehrere Monate im Ausland zu verbringen und den normalen Alltag in einem anderen Land mitzuerleben. Meine Eltern sind seit etwa drei Jahren Paten der kleinen Rossy Toledo Condor aus aus dem Projekt "Hilfe für Kinder in Peru" und so kam ich auf die Idee, Frau Lorenz zu fragen, ob es möglich wäre sechs Monate bei ihrer Tante im Orden San José de Cluny zu verbringen und dort soziale Arbeit zu leisten. Nach einigen Vorbesprechungen, ging die lange Reise dann los:
Sor Maria Virginia holte mich persönlich vom Flughafen in Lima ab und brachte mich in das Kloster im schönen Stadtteil "Magdalena del Mar". Obwohl ich mir vorher schon einen kleinen Eindruck im Internet machen konnte (www.casacluny.com) war ich sehr beeindruckt. Sor Maria Virginia machte mich mit dem Personal bekannt, in Küche, Rezeption und Büro. Trotz spanischen Grundkenntnissen war die Kommunikation anfangs schwierig, doch alle gaben sich redlich Mühe, mir die ersten Tage so angenehm wie möglich zu machen.
Die erste Woche verbrachte ich damit, die Stadt kennenzulernen. Es gab viel, an das ich mich gewöhnen musste, unter anderem der typisch südamerikanische Straßenverkehr. Wir besuchten auch das Patenkind meiner Eltern im Stadtteil "Santa Anita". Wir trafen Rossy nach der Schule im sogenannten "Comedor", eine Art Speisesaal, in dem die Kinder nach der Schule mit warmen Essen versorgt werden. Auch ein Gespräch mit der Sozialpädagogin war möglich, die mir viel über Rossy und ihre Familie erzählte.
Kurz darauf wurde es Ernst. Mit dem Flugzeug flog ich in das Städtchen "Andahuaylas" im Bundesland Apurimac. Die Schwestern von dort, Sor Regina und Sor Elisabeth, brachten mich in das Kloster, das circa zehn Minuten außerhalb der Stadt im kleinen Dorf "Talavera" liegt. Dort wohnen unter anderem auch vier Aspirantinnen und zehn "Internas", das sind Mädchen, deren Familien in ärmeren Dörfern wohnen und den Mädchen dort nicht viel bieten können. Die Schwestern vom Orden San José de Cluny geben den Mädchen Zimmer zum Wohnen, Verpflegung und religiösen Unterricht - die Mädchen helfen dafür fleissig im Haushalt, kümmern sich um die Tiere und machen die Gartenarbeit.
In Talavera ging es für mich die ersten Tage darum, mein Spanisch zu verbessern. Dabei bekam ich viel Hilfe von Sor Regina, die ursprünglich aus Indien stammt und fliessend Englisch spricht. Ausserdem ist Sor Regina gelernte Krankenschwester und betreibt unter anderem eine Art "Arztpraxis", sie leistet bei Verletzten erste Hilfe und ihre Dienste werden von den Bedürftigen des Dorfes täglich in Anspruch genommen.
Doch das war noch lange nicht alles: es gibt auch in diesem Kloster einen "Comedor", eine Kindergruppe und es werden Altkleider und Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Insgesamt verbrachte ich vier Wochen in Talavera, und Anfang Oktober flog ich zurück nach Lima.
Dann verbrachte ich die nähsten zwei Wochen in der kleinen Stadt Acobamba im Bundesland Huancavelica bei Sor Maria Theresa, eine sehr sympathische und aufgeweckte Schwester. Das Kloster lag direkt am "Plaza de Armas". Direkt gegenüber befand sich der "Comedor", mit integriertem Kindergarten. Dort half ich den Köchinnen, Kartoffeln zu schälen - womit wir täglich gute drei Stunden beschäftigt waren. Es gab auch zwei ältere Frauen, die beim schälen geholfen haben und dafür eine warme Mahlzeit am Tag bekamen.
Sor Maria Theresa sorgte sich auch sehr um die örtliche Jugend, Dienstags und Freitags kamen etwa 25 junge Leute in das Kloster um zusammen Musik zu machen.
Die Zeit in Acobamba verging wie im Flug, jedoch wartete schon die nächste Reise auf mich. Mit dem Bus fuhr ich von Lima aus 18 Stunden lang in den Norden, in die Stadt "Cajamarca". Sor Margarita, Sor Rosa Isabel und Sor Hilda erwarteten mich am Busbahnhof und brachten mich in das Kloster, das eine halbe Stunde außerhalb von Cajamarca im Dorf "Llacanora" lag. Warmes Wasser gab es dort nur um 7:00 Uhr in der früh, daran musste ich mich auch erst einmal gewöhnen. Am zweiten Tag nach meiner Ankunft wurden circa 700 Jugendliche gefirmt, wir fuhren mit dem Bus nach Cajamarca und sahen schon die Menschenmassen, die in die Turnhalle der Universität drängten. Es war sehr interessant, so eine große Firmung miterleben zu dürfen.
Sor Hilda arbeitete an zwei verschiedenen Schulen als Religionslehrerin, auch zu ihrem Unterricht durfte ich sie begleiten. Die Kinder waren erst verschreckt, da die meisten noch nie in ihrem Leben eine Europäerin gesehen haben - nach und nach sind sie jedoch aufgetaut und wollten mich schlussendlich gar nicht mehr gehen lassen.
Im Dezember reiste ich nach Cusco (Macchu Picchu) und Puno (Titcacasee), um mir die Sehenswürdigkeiten Perus anzusehen. Feli Saenz, eine nette junge Frau und Helferin des Projekts "Hilfe für Kinder in Peru", begleitete mich auf dieser Reise.
Hier waren sehr viele Touristen unterwegs, auch Deutsche und Österreicher, und ich war froh mal wieder ein paar Sätze auf Deutsch sprechen zu können. Wenn man in einer Stadt wie Cusco Urlaub macht, muss man sich auf einiges einstellen: Bettelnde Kinder, die sogar froh sind wenn sie den Rest einer Coca Cola haben dürfen, Frauen, die mit Lamas durch die Stadt ziehen und 2 US Dollar für ein Foto verlangen und natürlich Taschendiebe. Und doch... es ist eine überaus beeindruckende Stadt und wenn man sich auf das peruanische Leben einlassen kann und auf alles vorbereitet ist, wird eine Reise wie diese zu einem unvergesslichen Abenteuer.
Weihnachten war auch ganz anders als zu Hause in München. Der vorweihnachtliche Stress, der in Deutschland jedes Jahr wieder herrscht, bleibt in ganz Peru vollkommen aus. Doch gab es Momente, in denen man Christkindlmarkt, Glühwein und Plätzchen vermisst und auch zu schätzen lernt. Den 24.12.08 verbrachte ich mit Sor Miriam, Sor Ruth und Sor Olimpia in Chosica, einem Vorort von Lima.
Die weihnachtliche Messe wurde von dem deutschen Bischof Dr. Norbert Strotmann aus Münster gehalten, der seit einigen Jahren in Chosica arbeitet. Um 24:00 Uhr wurden Raketen in die Luft geschossen, die Menschen haben genauso gefeiert wie wir an Neujahr und erst danach gab es Abendessen und Bescherung unterm Plastikchristbaum.
Um das Land noch ein bisschen besser kennenzulernen und auch noch einmal an einen schönen Teil des Pazifiks zu kommen, fuhr ich mitte Januar mit Angelica Flores, der Küchenchefin des Klosters von San José de Cluny in Lima, nach Trujillo, im Norden des Landes. Dort wohnt Carlos, der Bruder von Sor Maria Virginia und Onkel von Frau Lorenz, in der Nähe des Dorfes "Cartavio", außerhalb von Trujillo. Es war ein unglaublich eindrucksvoller Aufenthalt dort, man wird selten so herzlich aufgenommen. Carlos zeigte uns "sein" Peru, "sein" Trujillo,"sein" Cartavio.
Das Ende meines Aufenthaltes kam immer näher und irgendwann war es an der Zeit, Abschied zu nehmen.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die mir diese Erfahrung ermöglicht und mich unterstützt haben, vor allem bei Claudia Lorenz, Lucy Lorenz und Sor Maria Virginia Siccha. Ich habe ein neues Land und eine vollkommen neue Kultur kennenlernen dürfen, habe den Alltag auf einem anderen Kontinent erlebt und Freundschaften geschlossen.
Bedanken möchte ich mich auch beim ganzen Personal im Kloster San José de Cluny in Lima, vor allem bei Feli Saenz und Angelica Flores.
Ich kann jedem einen Auslandsaufenthalt in Peru empfehlen und ich gebe euch den Rat, sich offen für alles zu zeigen, neues auszuprobieren und sich nicht von dem fürchterlichen Verkehr in Lima abschrecken zu lassen!

Andrea Ertl

Anbei ein paar Impressionen von Andrea Ertl:

Andrea mit Rossy, dem Patenkind ihrer Eltern Sor Regina verteilt mehl an Bedürftige Eine peruanische Kindergruppe Kleider werden an Bedürftige verteilt Andrea mit einigen Klosterschwestern von San José de Cluny Andrea beim Kartoffeln schälen Bedürftige Einheimische Köchin im Kloster Firmung in Cajamarca Schulunterricht in Peru Andrea mit Einheimischen Machu Picchu Blick auf Titicacasee Feli mit einer Frau aus der Stadt Puno Nikolaus in Peru Das Abendessen wird vorbereitet Carlos zeigt ein Meerestier Sor Maria Virginia und Andrea



Veranstaltung
"Kunst fördert Kinder"

Im September 2008 habe ich zusammen mit der Gemeinde Neubiberg zum ersten Mal eine Veranstaltung gestartet, um allgemeine Spenden für unser Projekt "Hilfe für Kinder in Peru" zu sammeln. Das war auch dringend notwendig - mit der Spende haben wir sieben Häuser der bedürftigsten Familien in Pachacutec (wo auch viele unserer Patenkinder wohnen) komplett renovieren können. Nun haben sie ein festes Dach über dem Kopf, durch das es nicht reinregnet. Die Familien haben sich riesig gefreut.
Durch die Veranstaltung konnten wir insgesamt 1725,- Euro einnehmen...eine beachtliche Summe, auf die wir stolz sein können.
Mehrere bildende Künstler - hauptsächlich aus dem Kunstverein Ottobrunn - haben sich dazu bereit erklärt, eines oder auch zwei ihrer Werke für umsonst zur Verfügung zu stellen, damit wir es an Interessenten versteigern können. Zwei Wochen wurden sie im Haus für Weiterbildung in Neubiberg ausgestellt und am 30. September konnten sie ersteigert werden. Es waren zahlreiche Interessenten da, so dass jedes Werk ersteigert werden konnte. Für die Kinder in Peru eine große Hilfe, für die Käufer eine Gelegenheit, günstiger als normal an original Kunstwerke zu kommen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Gemeinde Neubiberg für die intensive Unterstützung, sowie bei den Künstlern für die kostenlose Bereitstellung ihrer Werke.

Claudia Lorenz

Anbei ein paar Bilder von der Renovierung der Häuser: